Dienstag 13. Januar


Um 8 Uhr sollte das Aussteigen beginnen, aber das Schiff lag immer noch vor dem Hafen. Um halb neun wurden die Motoren gestartet und langsam ging es zur Pier. Sofort sammelten sich die Passagiere mit ihren Bündeln und Taschen auf den Gängen und Decks. Auch wir holten unsere Taschen und stürzten uns in das Gewühl. Drängelnd, schiebend, schubsend, stolpernd ging es vorwärts.Über einen schmalen Steg, über Kisten und Kasten kletternd, ging es von Bord. An der Passkontrolle mogelten wir uns vorbei, wir waren ja auch nicht außer Landes gewesen.

 

Wir fanden uns wieder zwischen hundert Taxis mit Fahrern die uns alle zur Fahrt überreden wollten. Ein junger Inder sprach uns an, er war von dem Hotel, welches wir gebucht hatten.

 

Als wir alle beisammen waren, kletterten wir in das Auto und auf die Ladefläche und ließen uns zum Hilltop-Hotel fahren.

 

 

 

   

        Einchecken,

        ins Zimmer und unter die Dusche, das war unser grösster Wunsch.

 

        Aber am nächsten Tag ging unser Rückflug nach Dar es Salaam. Wenn wir

        die Schimpansen noch sehen wollten, mussten wir sofort etwas organisieren.          Der Park war mit einem normalen Boot in zwei Stunden erreichbar, also

         blieb uns nicht viel Zeit.

  

        Während wir uns frisch machten, organisierte Peter die Bootsafari.

        Für 300 US$ mietete er ein Schnellboot, das uns innerhalb einer Stunde nach         Gombe bringen sollte.

   

         Es blieb noch Zeit für ein schnelles Frühstück ehe es mit 400 PS den See          entlang ging in Richtung Norden zum Gombe Park.
 

 

 

Die Berge tauchen direkt in den See ein. Wenn es einen Uferstreifen gibt, ist er sehr schmal und läßt nur wenig Raum für einige Fischerhütten

 

 

 

 

 

 

          Mittags kamen wir an, zahlten unseren Eintritt und wurden auf zwei Führer           verteilt, die uns zu den Schimpansen bringen sollten.

 

 

 

 

Icklers gingen voran. Miriam, Bill, Theo und ich folgten mit kurzem Abstand.

Es ging auf schmalem Trampelpfad sofort steil bergan. Der Guide legte ein ordentliches Tempo vor und bald merkten wir, daß Bill dieses Tempo nicht mithalten konnte, so versuchten wir durch kurze Pausen den Aufstieg etwas zu verlangsamen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

           Innerhalb kurzer Zeit waren wir 300 m höher geklettert, über umgefallene

           Bäume, Stock und Stein, und unter dichtem Gebüsch hindurch.

 

            Über uns war meist eine geschlossene Laubdecke und nur selten gab es            offene Flecken. Trotzdem sahen wir, daß sich der Himmel verfinsterte und

            auch das Donnergrollen war nicht zu überhöhen.

           Als wir auf einer kleinen Anhöhe Rast machten, erkannten wir, daß es in

           dem Tal rechts von uns bereits kräftig regnete. Die Hoffnung, der Regen

            möge uns verschonen, erfüllte sich nicht. Urplötzlich brach er über uns

            herein und auch das Laubdach über uns gewährte keinen Schutz. Innerhalb von wenigen Minuten waren wir durch und durch naß, denn wir hatten vergessen, Regenzeug mitzunehmen.

Bill und Miriam hatten zwar ein Plastikcape dabei, aber genützt hat es ihnen nicht sehr viel.

Nachdem wir eine kleine Hocheben erreicht hatten. Blieb unser Guide immer wieder für längere Zeit lauschend stehen, während der Regen an uns herunter lief. Nichts war zu hören. Also weiter im Marsch.

Ab und zu rief der Guide ein kurzes „UUH“, keine Reaktion. Nach längerer Zeit ließ der Regen etwas nach und an einer Gabelung des Pfades hielten wir uns rechts. Warteten, lauschten, „UUH“, nichts. Zurück, den Pfad nach links genommen. Gewartet, gelauscht, „UUH“, da gab es ein kleines Echo von rechts. Wieder zurück, doch nach rechts, meinte der Guide.

 

 

 

 

 

        Ein Krachen im Unterholz, ein schwarzer Schatten schob sich vorbei,

        der erste Schimpanse!

 

         Plötzlich saßen drei vor uns auf dem Pfad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Andere kamen aus dem Unterholz und machten sich lautstark bekannt. Eine Mutter mit Nachwuchs auf dem Rücken folgte uns vorsichtig,

 

 

 

 

 

 

 

 

         andere stiegen über Baumstämme, kletterten in die Bäume und tobten als          dunkle Schatten über unseren Köpfen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir standen und staunten, versuchten alles in uns aufzunehmen. Die nassen Schuhe und Kleider waren vergessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

        Langsam zog die Gruppe weiter und wir beschlossen nicht zu folgen, denn

        uns stand ein langer Rückweg auf dem aufgeweichten, glitschigen Boden         bevor.

 

        Wir brauchten eine Stunde, bis wir im Basislager zurück waren, müde, ja         erschöpft, nass und doch sehr glücklich, die Schimpansen erlebt zu haben.  

 


 

 

 

 

 

 

Icklers waren schon vor uns zurück gekommen. Sie hatten nicht so viel Glück gehabt. Sie hatten nur schemenhaft einige Schimpansen in den Bäumen gesehen.

 

Die Paviane, die rund um unser Boot am Strand spielten oder Körperpflege betrieben, interessierten uns nicht mehr. Wir wollten so schnell wie möglich zurück ins Hotel, die nassen Sachen ausziehen und heiß duschen.

 

 

 

 

Zurück im Hotel sahen wir uns erst einmal genau um. Wir hatten keine Zimmer, sondern jeweils ein ganzes Appartement. Ein großer Wohnraum mit Sofa, Sesseln, Tisch, Fernseher und Minibar für Softdrinks, ein Schlafzimmer mit riesigem Doppelbett, einer Schrankwand als Kleiderschrank. Dazu ein Badezimmer mit goldenen Armaturen und einer im Boden eingelassenen Badewanne.

Der Stil der Einrichtung, indischer Barock, sagte uns zwar nicht sonderlich zu, aber für 60 US$ pro Zimmer mit Frühstück war es preiswert.

 

Die Getränkepolitik des Hauses gefiel uns nicht.. Es gab im Hotel keinen Alkohol. Gerne hätten wir doch ein Glas Wein zum Abendessen auf den glücklichen Ausgang getrunken. So blieb uns nur der tolle Blick über den Tangayikasee

 

 

 

 

Mittwoch 14. Januar

 

Nach einem späten Frühstück haben wir den Rest des Morgens am großen Swimmingpool verbracht und unseren durchnässten Sachen einige zusätzliche Trockenstunden gewährt.

Mit dem Taxi fuhren wir um 15 Uhr zum Flughafen, wo der Rückflug nach Dar es Salaam um 16 Uhr 30 starten sollte.

 

Auch jetzt gab es eine Verzögerung. Der Flieger ging erst um 18 Uhr 30, aber dann ohne Zwischenstopp nach Dar es Salaam.

 

 

 

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